Samstag, 19. Oktober 2013

Rezension Jasna Mittler "Meine erste bis neundneunzigste Liebe"



Inhalt:

Was ist die Liebe? Wo fängt sie an, wo hört sie auf – und wo genau ist sie überhaupt zu finden? Eine junge Frau schweift durch ihre Erinnerung und erzählt von den neunundneunzig Lieben in ihrem Leben. Dabei zeigt sich, dass die Liebe ebenso in großen Gefühlen auftritt wie in flüchtigen romantischen Augenblicken, die ihr Ende bereits in sich tragen.
Und so vielfältig, wie die Liebe Gestalt annimmt, so unterschiedlich sind die Gründe für ihr Scheitern: Die erste Liebe, im Vorschulalter, zerbricht am Unvermögen der Protagonistin, Würstchen mit Pommes zuzubereiten. Die sechsundzwanzigste Liebe ruft nie wieder an. Und die dreiundachtzigste Liebe kann einer Illusion nicht standhalten.

Jasna Mittler beschreibt in einnehmender, fantasievoller und immer wieder überraschender Weise die Suche nach der einen, gleichberechtigten Liebe, die bleibt. Ihre Geschichten sind so herzerwärmend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 




»Meine erste Liebe war mein Cousin. Ein halbes Jahr älter als ich, hellblond mit braunen Augen. Wir haben viel miteinander gespielt, zu einer Zeit, als wir noch nicht zur Schule gingen. Einmal spielten wir Heiraten. Verblichene Farbfotos mit abgerundeten Ecken zeigen mich im Kommunionkleid meiner Schwester, ihn in Schwarz, mit einem Plastikzylinder auf dem Kopf. Ich lächle, er streckt die Zunge heraus. Meine erste Enttäuschung: als mir meine Schwester erklärte, dass man nahe Verwandte nicht heiraten dürfe. Mein erster Liebeskummer: als er erklärte, er heirate mich nur, wenn ich Pommes frites und Würstchen kochen könne. So endete meine erste Liebe.«




Rezension:
Bereits in ihren zauberhaften Weihnachtstiteln "Der heilige Erwin" und "Der heilige Erwin und die Liebe" hat mich diese Autorin vom ersten Moment an verzaubert.
Sie schreibt so gefühlvoll, poetisch und trifft mich immer mitten im Herz. 
In diesem Kurzgeschichten-Buch hat sie bei mir viele alte, längst begrabene Erinnerungen geweckt. Auch ich war als kleines Mädchen total enttäuscht, dass man seinen Cousin nicht heiraten darf. 
Auch ich war in viele Popstars während der Pubertät verknallt. 
Auch mein erstes Mal war...Neee, das würde zu weit führen.

Wenn ihr Anfang oder Mitte Dreißig seid und auch mal wieder in Erinnerungen schwelgen wollt, wenn ihr jemanden kennt, der gerade Liebeskummer hat und ihr ihn sinnvoll beschenken wollt oder wenn ihr einfach nur fabelhaft unterhalten werden möchtet, dann ist dies genau der richtige Stoff.

Berührend, bewegend und warm, wie die Sonne, die unser Antlitz in schönen Momenten durch die Laubbäume streift. 
Man hab ich das wieder genial ausgedrückt! Zwinker.

Sehr empfehlenswert und ich vergebe 4 Leseratten.

Eine Videorezi folgt sobald wie möglich.

Hier geht es zum Videoclip:




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